Weihnachten im Rittergut am 11.12.2010

Weihnachten im Rittergut am 11.12.2010

1. Weihnachten im Rittergut am 11.12.2010

 

Weinverkostung am 13.11.2010

Weinverkostung am 13.11.2010

 1. Weinverkostung im Rittergut am 13.11.2010

Peter Ducke im Rittergut am 05.10.2010

Peter Ducke im Rittergut am 05.10.2010

1. Rittergutsfest am 11.09.2010

1. Rittergutsfest am 11.09.2010

1. Rittergutsfest am 11. und 12. September 2010 ein voller Erfolg

So viele Menschen hat das Kleingeraer Herrenhaus lange nicht mehr beherbergt. Am 11. und 12. September 2010 hatte der Verein zur Erhaltung des Rittergutes Kleingera e.V.  ins weitgehend leer stehende Gebäude eingeladen. „Mit diesem Besucheransturm hatten wir nicht gerechnet. Aber er zeigt, wie vielen Mensche das Rittergut am Herzen liegt, wie viele sich für dessen Geschichte und Zukunft interessieren. Wir freuen uns sehr.“ Völlig geschafft saß Gabriele Hommel Sonntagabend vor dem mittlerweile fast leeren, wunderbar geschmückten Festzelt – umringt von den anderen fleißigen Organisatoren und Helfern. Viele, viele Besuchergruppen hatte die gebürtige Kleingeraerin am Samstag und Sonntag durch das Herrenhaus geführt. Unterstützung bekam sie dabei von Ernst Loose und Elfriede Groll, der letzten Bewohnerin des Herrenhauses.

Der Verein hatte in der „Bauernstube“ eine Ausstellung vorbereitet., Landwirtschaftliche Geräte und Gegenstände , die man in früheren Tagen auch im Rittergut täglich benutzte, waren zu sehen – die meisten zur Verfügung gestellt von Christine und Manfred Kober. Historische und neue Ortsansichten sowie Bilder des Rittergutes wurden gezeigt. Außerdem konnte, wer wollte, in der Ortschronik stöbern. Tausende Erinnerungen wurden wach. Vor allem bei denen, die einst im Rittergut wohnten, arbeiteten oder ihre Freizeit verbrachten. Einige Kleingeraer können sich noch heute gut an den letzten Rittergutsbesitzer Victor Speck und dessen Familie erinnern. Sie teilten an den historischen Plätzen ihr Wissen mit Ortsfremden, aber auch ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.

Nach der Bodenreform wohnten bis zu 12 Familien zeitgleich im Herrenhaus. Im Erdgeschoß waren außerdem das Gemeindeamt sowie der Kindergarten untergebracht. Frauen brachten ihre Babys hier zum Arzt während der Mütterberatung. In den vergangenen Jahren war es ruhig geworden im Rittergut. Das Herrenhaus ist dem Verfall preis gegeben. Doch das wollen die meisten Kleingeraer verhindern. Sie wollen das Wahrzeichen des Ortes erhalten und neu mit Leben füllen. Der Verein zur Erhaltung des Rittergutes Kleingera e.V. arbeitet mit Denkmalschützern, Politikern und Architekten an einem Konzept.

Am Samstag wurde nun erst einmal fröhlich das erste Rittergutsfest gefeiert. Der Startschuss für weitere Aktivitäten. Die Resonanz, die das Ansinnen bei der Dorfbevölkerung fand, macht Mut und entschlossen, den Weg weiter zu gehen. Geboten hatte der Verein am Samstag einiges: Es gab eine Tombola, ein Glücksrad, Kutschfahrten, ein buntes Unterhaltungsprogramm und viele Leckerein sowieso. Am Sonntag war das Rittergut Kleingera eines von 19 Denkmälern, die in 14 vogtländischen Orten für Besucher geöffnet wurden. „Wahnsinn, wie viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind. Sie kamen aus dem ganzen Vogtland, aus Ostthüringen und Zwickau. Das Erfreulichste an diesem Wochenende aber ist. Dass unser Verein 3 neue Mitglieder gewinnen konnte und damit die Zahl der aktiven Mitstreiter auf 20 gestiegen ist.


Vortrag Prof. Dr. Seffner am 12.06.2010

Vortrag Prof. Dr. Seffner am 12.06.2010

Das Kleingeraer Rittergut ist erhaltenswert

Der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Seffner war am 12. Juni 2010 in Kleingera und hielt einen Vortrag über die Entstehung der verschiedenen Rittergüter im Vogtland. Ganz besonders ging er dabei natürlich auf die Geschichte des Kleingeraer Gutes ein.

Mit weiteren anwesenden Historikern und Baufachleuten war er sich einig, dass das Kleingeraer Gut eines der am besten erhaltenen Rittergüter überhaupt ist. Hier sei die Geschichte noch sichtbar: Entstanden als Ringwallanlage, entwickelte sich daraus später ein Vorwerk, das jetzige Herrenhaus. Im Zuge  der Bodenreform wurde der Hof des Gutes in fünf Parzellen geteilt.

Prof. Dr. Seffner schilderte, dass es vor über 60 Jahren schon einmal eine Situation wie heute gegeben hatte. In den Anfangsjahren der DDR sollte das Kleingeraer Herrenhaus schon einmal abgerissen werden. Den Kommunisten war damals das Zeugnis kapitalistischen Wohlstandes ein Dorn im Auge. Heute wird das Herrenhaus von einigen  als unnötiger Kostenfaktor im Haushalt der Stadt Elsterberg gesehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, so Prof. Dr. Seffner, seien es der Bürgermeister und die Kleingeraer Einwohner gewesen, die den Abriss des Herrenhauses verhindern konnten.  Das Haus wurde umgebaut. Im Erdgeschoss wurden der Kindergarten und die Gemeindeverwaltung untergebracht. In den verschiedenen Etagen entstanden Wohnungen. Heute setzt sich unser Verein für die Erhaltung des Rittergutes samt Herrenhaus ein und hofft dabei auf Unterstützung durch Bürgermeister, Stadt-  und Ortschaftsrat sowie Stadtverwaltung.

Seitens der Denkmalschutzbehörde in Dresden konnte in den vergangenen Wochen der Abriss des Herrnhaus-Anbaus verhindert werden. Dieser gründet auf  dicken Felsgestein-Mauern, die vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammen.