Kleingera und seine Geschichte bis 1954
600 – 1100 erste Anlage des Dorfes – Runddorf – von Slawen gegründet; damals hieß der Ort Goryn, Goren, Gora, Göraw (Bergort). Das Schicksal des Dorfes und der Herrschaft Kleingera ist eng mit der Herrschaft Elsterberg verbunden. Das bedeutete für die Bauern hohe Frondienste und Zinsabgaben.
1366 älteste Urkunde von Kleingera und steht im Zusammenhang mit einer Stiftung von einem Altar in der Schlosskapelle zu Elsterberg.
1448 erste Erwähnung des Rittergutes als Vorwerk im Dorf Goryn, das Kurfürst Friedrich v. Sachsen an Heinz v. Wolframsdorf leiht mit 7 besetzten und unbesetzten Gütern
1480 besitzt Kleingera 13 Bauerngüter und die Herren von Bünau fassen Fuß
1522 der Pfannenstiel – ein Name, der auf Bergbau hinweist – wird das erste Mal urkundlich erwähnt
1633 während des 30-jährigen Krieges bittet Heinrich von Bünau auf Kleingera den Kurfürsten um einen Schutzbrief für Kleingera, Scholas, Tremnitz und Noßwitz, die durch feindliche und schwedische Armeen ausgeplündert seien
1715 werden 18 Feuerstätten, ein adliger Hof, eine Schäferei und 9 Häuser in der Reuth und Pfannenstiel gezählt
20.06.1786 kauft Johann Gottfried Döhler das Rittergut
1803 wurde das Geld für eine Feuerwehrspritze und die Kosten für ein Spritzenhaus festgesetzt
1850 Straßenbau Netzschkau – Kleingera – Sachswitz mit Anschluß an die 1848/49 erbaute Landstraße Greiz – Elsterberg. Bei dieser Gelegenheit wurden beim Pöhl einseitig geprägte Münzen aus dem Jahr 1250 gefunden
1852 Brand im Rittergut, wobei Stallungen und Scheunen abbrannten – das Herrenhaus blieb verschont
1869 ging das Rittergut in den Besitz von Viktor Löbering über
1898 Bau einer Schule, die bis 1968 genutzt wurde
1906 der Kaufmann Paul Speck kauft das Rittergut
1919 an die Hauptamtsmannschaft Plauen ergeht Antrag auf Errichtung eines Kriegerdenkmals
1920 wird durch die Freiwillige Feuerwehr das Denkmal für die 17 Gefallenen des
1. Weltkrieges (1914-1918) geweiht; um den Stein wurden 17 Linden gepflanzt (sinnbildlich für jedes Gefallenen ein Baum)
1928 entsteht eine Arbeiterturnhalle
1935 zählt der Ort im Zuge der Industrialisierung 480 Einwohner
April 1945 amerikanische Truppen nehmen Besitz von Kleingera
Juni 1945 die Russen übernehmen die Macht im Dorf, der Rittergutsbesitzer Speck wird enteignet
20.10.1945 Bodenreform – das Land wird an Neubauern, Kleinbauern, Arbeitersiedler sowie Gemeinde aufgeteilt; der Gutshof mit seinen Wirtschaftsgebäuden in 5 Neubauernhöfe zergliedert
1948 das Herrenhaus soll auf Beschluss der Landesbodenkommission abgerissen werden, Gemeindevertretung und Einwohnerschaft kämpfen um den Erhalt des Herrenhauses
1954 Kindergarten und –hort werden im Herrenhaus eröffnet und für 12 Familien wird Wohnraum geschaffen; in den späteren Jahren wird das Gemeindeamt und eine Sanitätsstelle für die Gemeindeschwester und Mütterberatung etabliert